Heuschnupfen – Lästige Allergie im Frühjahr
Heuschnupfen ist die häufigste Allergie beim Menschen. Der Heuschnupfen gehört zu den allergischen Sofortreaktionen. Gegen das Allergen werden bestimmte Antikörper gebildet. Kommen die Antikörper in Kontakt mit den Allergenen, wird Histamin freigesetzt, ein Botenstoff, der die Schleimhaut anschwellen lässt, die sich dann entzündet. Heuschnupfen wird nicht durch Heu hervorgerufen, wie der Name vermuten lässt, sondern durch Pflanzen. Die Betroffenen reagieren allergisch auf Blütenpollen, die durch die Luft wirbeln. Die Pollen gelangen in die Atemwege und lösen Beschwerden aus beim Allergiker. Meist sind das Pollen von Birke, Erle, Gräsern oder Getreide.
Medikamente gegen Heuschnupfen
Wer an Heuschnupfen leidet, kann zurückgreifen auf Nasensprays, Augentropfen und Tabletten. In der Apotheke erhält man Medikamente, die antiallergisch wirken und die Beschwerden lindern oder ganz unterdrücken. Bei leichten Beschwerden wirken meist Nasensprays mit den Wirkstoffen Azelastin oder Levocabastin, die zweimal am Tag in die Nase gesprüht werden. Diese H1-Antihistaminika wirken recht schnell, nach etwa 20 Minuten, und verhindern, dass sich das Histamin in den Zellen festsetzen kann.Nasensprays mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure, sogenannte Mastzellenstabilisatoren, verhindern, dass sich das Histamin überhaupt freisetzen kann. Allerdings muss der Wirkstoff über mehrere Tage angewandt werden, damit er überhaupt wirkt. Deshalb eignet sich Cromoglicinsäure nur, um vorzubeugen, nicht aber bei akuten Beschwerden. Welcher Wirkstoff für sich selbst geeignet ist, erfährt man in der Apotheke des Vertrauens.
Auch Augentropfen können bei Heuschnupfen helfen. Sie sind in der Apotheke erhältlich als Mastzellenstabilisatoren oder H1-Antihistaminika und sollen eine Bindehautentzündung aufgrund der Allergie verhindern. Die Augentropfen können mehrmals am Tag direkt in die Augen geträufelt werden. Viele Hersteller bieten Nasensprays und Augentropfen als Kombi-Packung an. H1-Antihistaminika gibt es auch als Tabletten mit den Wirkstoffen Loratadin oder Cetirizin. Sie wirken länger als Sprays oder Tropfen (etwa 24 Stunden), doch wirken sie nicht so schnell. Bestenfalls wird eine Tablette abends vor dem Schlafengehen eingenommen, weil die Wirkstoffe müde machen und die Allergie einen morgens am stärksten belastet.
Heuschnupfenbehandlung durch den Arzt
Der Arzt hat wenig Möglichkeiten, dauerhaft gegen Heuschnupfen vorzugehen. Die Hyposensibilisierung soll die Ursache geradewegs bekämpfen. Kleine Mengen von Allergenen werden dabei dem Körper zugeführt und sollen Antigene bilden, die die Allergene abfangen sollen, sobald die Allergie tatsächlich auftritt. Wenn sich Betroffene durch die Allergie eingeschränkt fühlen und unter den Symptomen leiden, sollte eine Hyposensibilisierung versucht werden. Sie wirkt besonders bei jungen Menschen, bis die Therapie hilft, können aber mitunter Jahre vergehen.
Falls die Hyposensibilisierung nicht anschlägt, kann der Arzt nur Medikamente verordnen. Meist handelt es sich um Antihistaminika bei Juckreiz und Naselaufen oder um topische Steroide wie Budesonid bei Atembeschwerden und verstopfter Nase. Beide Wirkstoffe werden meist kombiniert. Im schlimmsten Fall, wenn beide Wirkstoffe nicht helfen, verschreibt der Arzt Kortison.
Die Akupunktur hat sich in der Praxis ebenfalls gegen die Ursachen von Heuschnupfen bewährt.
Heuschnupfen-Vorsorge
Natürlich ist es am besten, den Kontakt mit den Allergenen ganz zu vermeiden. Das wird zwar kaum gehen, aber Pollenflugvorhersagen im Radio oder in der Zeitung und Pollenflugkalender im Internet helfen den Betroffenen herauszufinden, wann welche Pollen durch die Luft fliegen. An sonnigen und windigen Tagen ist die Belastung besonders hoch, sodass man Garten und Feld meiden sollte. Die Fenster im Schlafzimmer sollten stets verschlossen bleiben und getragene Kleidung sollte nicht über Nacht im Schlafzimmer liegen. Vor dem Schlafengehen sollten sich die Betroffenen die Haare waschen. Als Tipp: Den Urlaub wenn möglich für die Zeit des Pollenflugs planen. Kaum betroffen vom Pollenflug sind Küstengebiete oder das Gebirge.